Stürmische Tage
23.09.2018 00:00
Sturm ist eigentlich jenes Extremwetterereignis und Traubenerzeugnis, das mich persönlich noch am wenigsten fasziniert. Das Sturmtief und die zugehörige Kaltfront, die in der Nacht auf Montag durchzieht, sind einer kurzen Berichterstattung aber jedenfalls wert.
Das Sturmtief hat erst am heutigen Sonntag richtig Fahrt aufgenommen, als es über Westeuropa zu einer intensiven Zyklogenese kam – so der Fachbegriff nicht nur für die Entstehung, sondern auch die Intensivierung von Tiefdruckgebieten. Der Druckgradient zum nachfolgenden Hochdruckgebiet ist dadurch weiter angestiegen; die logische Folge von großen Druckunterschieden ist eben der in Funk und Fernsehen angekündigte Sturm. Die Warmfront des Tiefs hat uns heute schon überquert und ein bisschen Regen gebracht, brisanter wird dann aber die Kaltfront, die rund um Mitternacht durchziehen wird. Die stärksten Windböen sind mit ebendieser Kaltfront und in den Stunden danach zu erwarten, in Wolkersdorf rechne ich mit Böen im Bereich zwischen 70 und 100 km/h.
Selbst ohne Unterstützung von Wettermodellen könnte man anhand der Wolkersdorfer Wetterdaten derzeit schon erahnen, dass ein markantes Wetterereignis vor der Tür steht, der massive Druckabfall der letzten Stunden ist ein eindeutiges Indiz (siehe die Tagesgrafik des Luftdrucks). Auch der Kaltfrontdurchgang in wenigen Stunden wird wunderschön in den Messdaten abgebildet sein, wenn es dann soweit ist: Mit plötzlichem Druckanstieg, Winddrehung auf West und allem was dazu gehört.
Die gute Nachricht zuletzt: Der Spuk wird nicht von langer Dauer sein. Die Windgeschwindigkeiten gehen morgen im Tagesverlauf bereits zurück, und in den Tagen danach setzt sich höherer Luftdruck durch – bei herbstlichen Temperaturen.